Malerische Aussichten, schroffe Berggipfel und gemütliche Hüttenabende durften wir während unseres Abteilungsausfluges vom 22.-24.07. in die Allgäuer Alpen genießen. Zunächst ging es mit dem gemieteten Kleinbus nach Oberstdorf, weiter mit der Fellhornbahn zur Mittelstation, von welcher wir den Berpfad Richtung Fiderepass einschlugen.
Anfangs ein wenig abfallend, vorbei an bunten Alpenblumen und grünen Weideflächen, langsam etwas steiler, bis der Weg schließlich hoch über steile Geröllhalden führte. Genau hier machten wir Bekanntschaft mit den berüchtigten Wetterwechseln in den Bergen. War es doch zunächst sonnig und warm, zogen in wenigen Minuten schwarze Wolken über uns zusammen und die Regenjacken konnten gar nicht schnell genug aus dem Rucksack geholt werden, ehe kalter Regen auf uns niederprasselte und Blitze durch den verdunkelten Himmel zuckten. Durchnässt und mit frierenden Fingern endlich oben angekommen, waren wir umso glücklicher, als sich unser Ziel, die auf 2070 Metern gelegene Fiderepasshütte auf einem Wiesenrücken zeigte. Der erste Weg führte schleunigst in den Trockenraum! Wir hängten die nassen Sachen auf – praktisch alles – wärmten uns unter der einminütigen warmen Dusche auf und zogen etwas Trockenes an. Den Rest des Tages sprachen wir ausgiebig den kulinarischen Schmankerln des Hüttenwirts zu - vom saftigen Hirschgulasch bis zu den leckeren Germknödeln war hier einges geboten und mit einem erfrischenden Getränk in der Hand erfreuten wir uns der Aussicht vor der Hütte auf hohe Gipfel und Altschneereste, ehe wir den Abend zünftig ausklingen ließen und unser Matratzenlager unter dem Dach bezogen.
Gestärkt durch ein kräftiges Frühstück und ausgeruht – soweit man das nach einer Nacht in einem 30 Personen-Matratzenlager sein kann – ging es am Samstag dem Krumbacher Höhenweg folgend weiter bergauf, bis es für die Schwindelfreien unter uns weiter zum Mindelheimer Klettersteig ging. Gurte, Helme, Karabiner und Handschuhe wurden angelegt, als der felsige Grat entlang der Grenze zwischen Deutschland und Österreich in Sicht war. Über eine liegende Leiter ging es hinweg über die Schlucht, auf zum Klettersteig. Gesichert an Stahlseilen wurden überhängende Wände, Kamine, Leitern, zahllose Klammern und Wandstufen entlang der felsigen Schafalpenköpfe bezwungen. Petrus war diesmal gnädig mit uns und wir konnten in luftiger Höhe traumhafte Bergblicke genießen. Wie es sich für eine Karate-Gruppe gehört, ließ natürlich der/die ein oder andere auch eine spektakuläre Karatetechnik in schwindelerregender Höhe sehen, sei es ein Mawashi auf der schmalen Brücke über der tiefen Schlucht oder ein waghalsiger Yoko-Geri auf einer langen Felsleiter. Nach ca. 5 Stunden führte uns der Weg wieder tief nach unten und nach der anstrengenden Klettersteigtour lud die Mindelheimer Hütte zur wohlverdienten Einkehr ein. Die kulinarischen Köstlichkeiten ließen die schmerzenden Beine ein wenig besser ertragen, ehe der Tag beim gemütlichen Beisammensein endete. Am nächsten Morgen durften sich die Oberschenkel wieder über den 800 Höhenmeter-Abstieg zur Schwarzen Hütte freuen. Über viele steile und mühsame Serpentinen entlang an Kuhgebirgsweiden, führte uns der schmale Pfad mit immer wieder schönen Aus- und Talblicken bergab, bis wir nach ca. 5 Stunden die Schwarze Hütte erreichten. Kühle Getränke machten die brennende Hitze erträglicher und in einen erfrischenden Bergbach konnten die geplagten Füße gekühlt werden. So wieder gestärkt liefen wir entlang der Straße ca. 9 km zurück zum Parkplatz, von wo aus wir uns wieder auf die Heimfahrt machten.
Der diesjährige Abteilungsausflug war wieder ein voller Erfolg. An dieses tolle Gruppen- und Naturerlebnis werden wir uns gerne zurückerinnern!